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Neusser Bürger-Schützenfest

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2005, unmittelbar vor dem "Wackelzug"

"Ein Farbenrausch mit Tradition..."

Das Schützenwesen verliert nichts von seiner Faszination. Jahr für Jahr kündigt das festführende Komitee ein Regiment in Rekordstärke an. Das ist 2006 nicht anders.

6431 aktive Marschierer sind gemeldet; 99 mehr als im Vorjahr. Am Plus halten die Musiker (61) den Löwenanteil, aber auch die Zahl der Schützen (38) nahm wiederum zu. Stärkstes Korps bleiben die Grenadiere (1358), dicht gefolgt von der Schützenlust (1319).

Ein Grund mehr, unseren Webseiten-Besuchern diese Tradition und die Details der Uniformen näher zu bringen!



Das Neusser
Bürger-Schützenfest

Alljährlich nach dem Bartholomäustag, also in den letzten Tagen des August, feiert Neuss sein Schützenfest. Das Schützenfest, auch gerne das "vaterstädtische" Fest oder in der Sprache des 19. Jahrhunderts "die Tage der Wonne" genannt, ist gewiß kein Sorgenkind der Brauchtumspflege. Es bedarf keiner erhaltenden Maßnahmen - es ist lebendige, geliebte und geachtete Neusser Tradition und ist der Höhepunkt des bürgerlichen Jahres. Man behauptet gelegentlich, dass die Neusser nur zwei Jahreszeiten kennen: die Zeit vor und die Zeit nach dem Schützenfest.

Bisher hat noch kein Neusser behauptet, das Schützenfest sei von den römischen Gründern unserer Stadt eingeführt worden. Erst als im Mittelalter mit dem Erstarken der Städte die Bürger zur Verteidigung ihrer Stadt verpflichtet werden, treten die Schützengilden auf, in denen man sich gemeinsam im Gebrauch der Waffen übt. Wem alles wehrhafte von vornherein suspekt ist, dem sei gesagt, dass die Schützen ihrer Stadt stets das waren, was dem Igel die Stacheln sind - notwendige Verteidigung. Weder die Kölner Funken noch die Neusser Schützen sind jemals im Lauf ihrer langen Geschichte zu Eroberungszügen aufgebrochen. Wenn heute die Schützen zusammentreten, dann aus einem einzigen Grund: "För de Freud!" - des Spaßes wegen!

Die Scheibenschützen, die älteste Neusser Schützengesellschaft, führt ihre Anfänge auf das Jahr 1415 zurück. Je nach wechselnder Laune oder Notwendigkeit wurde das Schützenfest vom Landesherren gefördert, geduldet oder auch verboten, bis ihm, in der französischen Zeit des Rheinlandes, für lange Zeit ein Ende gesetzt wurde. 1823 erweckten die Junggesellen, im nun preußischen Neuss, das Schützenfest zu neuem Leben. Grenadiere und Jäger waren die ersten beiden Corps. 1828 kamen das Reitercorps, 1830 das die Sappeure und 1851 das Artilleriecorps hinzu. Ihnen folgten 1864 die Schützenlust, 1867 die Edelknaben, 1900 die Hubertusschützen und später als jüngstes Corps die Schützengilde. Im Laufe der Jahrzehnte legte manches Schützencorps eine Art Winterschlaf ein, aus dem es dann durch neugewonnene Begeisterung wieder geweckt wurde.

Heute ist das Neusser Bürger-Schützenfest "neuer Zeitrechnung" 163 Jahre alt und hat bisher an Beliebtheit nichts verloren, wie die bisher jedes Jahr steigende Zahl der Schützen beweist. Wenn es auch so scheint, dass die Neusser sich jedes Jahr für drei Tage aus dem republikanischen Alltag in den Glanz einer Monarchie flüchten, so herrschen doch erstaunlich demokratische Sitten. Sechs Wochen vor dem großen Ereignis werden die Neusser "Bürger und Bürgersöhne" gefragt, "ob auch in diesem Jahr wieder das Schützenfest gefeiert werden soll". Diese Frage ist bisher noch nie zu Ende gebracht worden. Sie geht jedesmal vorzeitig in jubelnder Zustimmung unter: "Zog! Zog!"

Sechs Wochen später, nach den Ehrenabenden für Oberst und König, beginnt das Schützenfest. Höhepunkte sind: der Fackelzug am Samstagabend, die Königsparade am Sonntagmorgen und das Vogelschießen am Dienstag mit dem abendlichen festlichen Einzug des neuen Schützenkönigs in die Stadt. Über 3000 Schützen und mehr als 1100 Musiker geben diesem großen rheinischen Volksfest seinen Rahmen.
Alte Schützenfestprogramme und Zeitungen berichten uns heute von seltsam anmutenden Volksbelustigungen. Schiebkarrenrennen mit Hindernissen, Talerstechen, Windvogelsteigenlassen, ein Rennen für Ackergäule und eine Hetzjagd auf ein mit Schmierseife präpariertes Jungschwein. Nun - jede Zeit hat ihre eigenen Freuden und bisher konnte noch jeder beim Neusser Schützenfest etwas ihm Zusagendes finden.

Bis zum zweiten Weltkrieg gab es drei Repräsentanten des Schützenfestes: Schützenkönig, Scheibenkönig und Reitersieger. Das "Doppelkönigtum" stammt aus der Zeit, als nach Aufkommen der Feuerwaffen sich die Schützen in "junge" und "alte" Schützen sonderten. Die jungen Schützen schossen nun mit dem "Feuerrohr" auf die Scheibe, während die alten Schützen weiter mit der Armbrust nach dem (auf einer Stange thronenden) Vogel schossen. Heute sind es Schützenkönig und Reitersieger mit ihrem Hofstaat, die am Samstag nach dem Schützenfest von den Schützenoffizieren im festlichen Zuge zur Krönung geleitet werden.

Diese kleine Einführung in Geschichte und Geschehen des Schützenfestes kann die eigene Anschauung nicht ersetzen. Schützenfest in Neuss - das muss man erlebt haben.


(Aus einem Flyer der Stadt Neuss von 1985)

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